Gletscher schwitzen auch: Russ lagert sich auf den Gletscher ab
Der unsichtbare Feind: Schwarzer Kohlenstoff
Seit ich auf den Gletscher fotografiere nahm der “Dreck “ auf den Gletscher zu, die Dunklen stellen bzw. Schwarzer Kohlenstoff, auch Russ genannt, entsteht bei der Verbrennung von Brennstoffen und Biomasse. Diese winzigen, dunklen Partikel können weite Strecken zurücklegen und sich auf Gletschern ablagern, so dass diese dunkel werden. Dadurch verlieren die Gletscher ihre Fähigkeit, das Sonnenlicht effizient zu reflektieren, was zu einer erhöhten Wärmeaufnahme und einem schnelleren Abschmelzen führt.
Jüngste Waldbrände, wie der grosse Brand in Kanada und der Brand im Wallis in der Schweiz, tragen ebenfalls zum Anstieg des schwarzen Kohlenstoffs in der Atmosphäre bei. Die bei diesen Bränden freigesetzten Russpartikel können sich in der Atmosphäre ausbreiten und auf den Gletschern ablagern, was zu einer zusätzlichen Erwärmung führt und den Schmelzprozess beschleunigt. Interessanterweise bleibt ein grosser Teil dieses Kohlenstoffs auf dem Gletscher hängen, während nur ein kleiner Teil weggespült wird.
Eine Studie von Surabi Menon am Lawrence Berkeley National Laboratory ergab, dass schwarzer Kohlenstoff aus Indien allein mindestens 30 % zum Rückgang der Schnee- und Eisbedeckung auf den Gletschern des Himalaya beiträgt. Diese Zahl könnte sogar noch höher sein, da die derzeitigen Messungen von schwarzem Kohlenstoff wahrscheinlich unterschätzt werden.
Ein Hoffnungsschimmer
Die gute Nachricht ist, dass im Gegensatz zu Kohlendioxid, das 100 Jahre in der Atmosphäre verbleibt, schwarzer Kohlenstoff nicht länger als ein paar Wochen in der Atmosphäre verbleibt. Das bedeutet, dass die Kontrolle der Russemissionen eine unmittelbare Wirkung auf die Verlangsamung der Gletscherschmelze haben kann.
Quellen: